Tufertschwil
Die älteren Männerriegler erinnern sich vielleicht noch an das phänomenale Openair in Tufertschwil, das damals mit durchschnittlich 30'000 Besucher zahlreiche Grosserfolge feiern durfte. Kein Wunder mit Boney M, Status Quo oder Die Toten Hosen. Doch diese Zeiten sind nun seit fast 20 Jahren (leider) vorbei. Heute reisen aber immer noch berühmte Gruppen an, wie beispielsweise die 13 Männerriegler des Turnverein Oberwinterthur ;-)
Mit dem Zug bis Dietfurt und nach einem Kaffeehalt in der «Trübli-Hütte», wanderte die aufgestellte Gruppe dem Thurweg entlang, dem sich schlängelnden Fluss im Toggenburg. Nach gut 1 ½ Stunden erblickten wir oberhalb des Weges die Brudertöbeli-Kapelle. Peter führte uns als «Pfarrer» hinauf zum schmucken, kleinen Wallfahrtsort.
Weiter dann bis zur Seilbrücke, die uns über den Fluss auf die Seite von Bütschwil führte. Eine schwankende Angelegenheit, um das Gleichgewicht zu üben. Beim Bahnhof wurde Rat gehalten. Peter stellte uns angesichts des bevorstehenden Regens die Varianten Fussmarsch oder Postautofahrt für die nächste Halb-Etappe zur Auswahl. Die grosse Mehrheit war für die Postautofahrt nach Lütisburg. Unten bei der sehenswerten alten Thurbrücke befand sich unsere Feuerstelle und grad daneben der berühmte Kiesstrand von der Hauptstrasse aus gut sichtbar. Heute lud er aber absolut nicht zum Baden ein.
Die Würste (und das offerierte Racelette von Erwin) waren rasch parat. Doch der Regen liess die unentwegten Männerriegler Erich, Edgar und Peter relativ lange nach trockenem Holz suchen, bis ihnen ein anständiges Feuer gelang. Umso mehr wurde danach die köstliche Mahlzeit genossen.
Frisch gestärkt marschierten wir dann von Lütisburg bergwärts, den ruppigen Wiesenweg hinauf nach Tufertschwil, dem kleinen Dorf auf einer Bergterrasse hoch über dem rechten Neckerufer. Am Schluss des Tages waren es zum Dessert doch noch 130 Höhenmeter.
Für Aufmunterung sorgte die Kantonspolizei, die es sich nicht nehmen liess, ein «Gruppenbild mit hängenden Zungen» zu knipsen. Danach war es nicht mehr weit bis zum «Rössli». In diesem neuen und sehr gepflegten Hotel wurden wir von der Familie Thalmann mit ihrem Team aufs Freundlichste willkommen geheissen. Nach dem Bezug der ruhig gelegenen Hotelzimmer traf sich die Männerriege zum Apéro. Freude herrschte.
Bald wurde unser gutes Nachtessen serviert. Natürlich begleitet durch einen feinen Tropfen Rotwein. Interessante Gespräche sorgten für gute Geselligkeit. Dennoch kehrte irgendwann Nachtruhe ein und manch einer schnarchte bald an seinem weichen Kissen.
Passend zum zweiten Tag, dem Bettag-Samstag war noch Zeit, um die Kapelle St. Bartolomäus zu Tufertschwil, als Älteste im Toggenburg 928 n. Chr. zu besuchen. 1975 wurde die Kapelle restauriert und unter Bundesschutz gestellt. Ein Kleinod im Unteren Toggenburg. Andere bestaunten die interessanten Windrädli neben den Dorfwegen.
Peter und Hanspeter führten uns dann wieder steil runter ins Tal, wo wir die sich schlängelnde Thur begleiteten. Wir wanderten über Stock, Stein und Wiesen «aufgelockert» wiederum mit ruppigen Steigungen. Das ideale, kühle Wanderwetter liess uns nur mässig schwitzen.
Unser Leiter Peter hatte uns schon im Programm angeboten auch kürzere Varianten bis nach Schwarzenbach gehen zu können. Davon machten ein paar Gebrauch. So wurde denn die Turnfahrt an verschiedenen Orten beendet. Allen hat es gut gefallen, was auch bei der Verabschiedung zum Ausdruck kam.
Es waren Peter Hartmann assistiert von Hanspeter Basler, die diese prächtigen und unvergesslichen Tage ausgelesen, geplant, im Detail rekognosziert sowie routiniert und sicher mit einer grossen Flexibilität durchgeführt hatten. Ihnen gehört unser grosser und herzlicher Dank. Es war in der Tat eine ausserordentlich schöne Turnfahrt.