Zweihundert-sechsundzwanzig
Was bedeutet die Zahl 226 für die Männerriegler an der Turnfahrt? Die Zahl hat nichts zu tun mit Kosten für z.B. Apéro. Nein, sie ist mit Anstrengung verbunden. Und zwar folgendermassen: Gegen Ende des ersten Wandertages genehmigten sich die 15 müden Wandergesellen unten beim Restaurant Rondell in Herisau einen erfrischenden Drink. Bald bewahrheitete sich das hartnäckige Gerücht, dass der Weg zu unserem Hotel «Marktplatz» nach oben ins Dorf führen würde. Und zwar über steile 226 Treppenstufen! Diese betrachteten die Turner selbstverständlich als Wettkampf und so rannte fast jeder so gut er konnte hinauf zum Dorfplatz.
Doch von Anfang an. Mit den ÖV fuhr die gut gelaunte Schar bei schönem Wetter von Oberi via Herisau nach Schwellbunn/Risi, wo die Wanderung begann. An der Tafel vor dem «Hirschen» Schwellbrunn stand «Äfach mol innegüxle». Daran kamen wir nicht vorbei. Umso schöner, als wir drinnen von einem Appenzeller Mandli spontan mit Naturjodel empfangen wurden.
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden führt die Via Jacobi immer hinauf und wieder hinunter. Den ganzen Tag. Anstrengend, aber sehr schön. Bei der wunderbaren Feuerstelle «Grund» verpflegten wir uns aus dem Rucksack. Wie früher. Erwin kredenzte z.B. Racelettekäse mit Brot, alles fein auf dem Grill zubereitet. Andere boten ein Glas Wein zum Besten. Gut gesättigt wanderte die Turnerschar weiter rauf und runter, über Stock und Stein, über Wiesen und durch Wälder, immer die schöne Ausserrhoder Landschaft im Auge, bis zu unserem Tagesziel Herisau. Dann folgte eben das Tageshindernis, die 226 Stufen. In unserem Gasthaus wurden wir aufs Beste willkommen geheissen. Nach dem Zimmerbezug traf man sich zum obligaten Apéro wieder bei schönem Wetter im Garten. Dann ein feines Nachtessen mit Geselligkeit und bald war Nachtruhe.
Am 2. Tag, dem Bettags-Samstag, führte unsere wiederum schöne Wanderung bei fast blauem Himmel auf dem Jakobsweg am markanten Gübensee vorbei Richtung St. Gallen. Die Brücke über das Sittertobel war ein Segen, weil sie ein weiteres «Runter und Rauf» verhinderte. Eine schöne Gartenwirtschaft am Rande der Stadt St.Gallen sowie später ein Rastplatz am Wattbach, lockerten die strenge Wanderung auf. In St.Gallen/Riethüsli bestiegen wir die ÖV, die uns letztlich zurück nach Oberi brachte.
Es waren Peter Hartmann assistiert von Hanspeter Basler, die diese prächtigen und unvergesslichen Tage ausgelesen, geplant, im Detail rekognosziert sowie routiniert und sicher durchgeführt haben. Ihnen gehört unser grosser und herzlicher Dank. Es war eine super 226-er Turnfahrt.